Weckruf zum Welt-Aids-Tag: Die Rückkehr von Aids verhindern!
Massive Mittelkürzungen bedrohen die erfolgreiche Aids-Bekämpfung weltweit!
Welt-Aids-Tag 2025 // Weckruf der Deutschen Aidshilfe (DAH)
Das Motto zum diesjährigen Welt-Aids-Tag in Deutschland lautet:
„Gemeinsam. Gerade jetzt.“
Weltweit leben rund 40 Millionen Menschen mit HIV, davon sind mehr als drei Viertel in medizinischer Behandlung. Das erfolgreiche weltweite Engagement gegen Aids ist eine historische Leistung: Seit 2010 sanken die jährlichen Neuinfektionen weltweit um 40%, die Todesfälle durch Aids halbierten sich im selben Zeitraum. Die internationalen Präventions-, Beratungs-, Test- und Therapieprogramme in vielen Ländern wirkten und UNAIDS rief das realistische Ziel aus, Aids bis zum Jahr 2030 als Bedrohung der öffentlichen Gesundheit zu besiegen.
Aber jetzt steht das funktionierende System an einem Kipppunkt – aufgrund drastischer Mittelkürzungen. Nach dem Abzug wichtiger internationaler Gelder, vor allem aus den USA, aber auch aus Europa und Deutschland, droht der Zusammenbruch von Programmen und Strukturen, selbst UNAIDS soll bis Ende 2026 abgewickelt werden.
Simone Kamin aus dem Geschäftsführungsteam der Göttinger Aidshilfe weist eindringlich auf die vorhersehbaren Folgen hin:
„Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, wird Aids mit voller Wucht zurückkommen: Millionen Menschen werden ihre Therapie verlieren. Ohne Therapie werden aus den behandelbaren HIV-Infektionen wieder tödliche Aids-Erkrankungen. Ohne Therapie wird HIV wieder übertragbar, was Millionen Neuinfektionen nach sich ziehen wird. Sehr schnell wird es wieder viele HIV-Übertragungen von Müttern auf ihre Kinder geben. Ganze Länder und Gesundheitssysteme werden dem HI-Virus wieder machtlos gegenüberstehen. Wie vor 40 Jahren – mit dem Unterschied, dass wir heute alle Mittel zur Verfügung haben, diesen Rollback zu verhindern.“
Quellen:
Deutsche Aidshilfe e.V.: Weckruf zum Welt-Aids-Tag 2025
Bundeszentrale für politische Bildung: Welt-AIDS-Tag 2025
Die Göttinger Aidshilfe gehört mit vielen Aidshilfeeinrichtungen, großen Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz und Plan International Deutschland sowie prominenten Einzelpersonen wie Prof. Dr. Rita Süssmuth und Klaus Wowereit zu den Erstunterzeichnenden des Weckrufs der Deutschen Aidshilfe zum Welt-Aids-Tag:
Weckruf mit Erstunterzeichenden
Dieser Weckruf appelliert an die deutsche Bundesregierung und alle Regierungen der Welt, umgehend gegenzusteuern und Lösungen zu suchen, damit internationale Netzwerke, Organisationen und Programme erhalten bleiben.
Simone Kamin betont die Chancen in der Krise:
„Die gute Nachricht lautet: Wir haben alle Mittel, Strukturen und das Wissen, um die Aids-Pandemie weiter in den Griff zu bekommen. Wir haben es bereits einmal fast geschafft. Es liegt einzig am internationalen politischen Willen, dass die notwendigen Gelder wieder zusammenkommen. Das Menschenrecht auf Leben, Gesundheit und Würde muss unser aller Kompass sein!“
Downloads
Simone Kamin (sie/ihr)
Arbeitsgebiete:
- Geschäftsführung
- Öffentlichkeitsarbeit, Lobbyarbeit und Fundraising
- Workshops und Schulungen für Multiplikator*innen
- Persönliche und telefonische Beratung
- Durchführung von HIV-/Syphilis-Schnelltests
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