In den Startlöchern für den 5. CSD Göttingen am 26. August!
Wir sind mit Bollerwagen, Glücksrad & Redebeitrag dabei!
Seit über 50 Jahren feiern und protestieren queere Menschen auf CSDs für die Sichtbarkeit und Akzeptanz, Selbstbestimmung und Gleichstellung vielfältiger Lebensweisen und Identitäten.
Das CSD-Aktionsbündnis Göttingen 2023 mit mehr als 30 engagierten Ehrenamtlichen organisiert wie in den Vorjahren eine große Demo und ein buntes Straßenfest mit vielen beteiligten Gruppen auf dem Albaniplatz. Wie in den Vorjahren läuft die Koordination und Trägerschaft über das Queere Zentrum Göttingen, die Öffentlichkeitsarbeit wird von der Göttinger Aidshilfe unterstützt.
Zusammen mit unserem Präviteam und mit s*ven Göttingen stehen wir mit eigenem Transpi, bemaltem Bollerwagen und blitzneuem Glücksrad schon längst in den Startlöchern für die Demo & das Straßenfest!
Außerdem werden unsere hauptamtliche Mitarbeiterin Simone Kamin und Jost Hellmann [kein Pronomen], s*ven-Koordination für die Region Göttingen, einen gemeinsamen Redebeitrag auf dem Straßenfest halten.
Unter dem Motto „Wir sind hier – für immer queer" ruft das CSD-Aktionsbündnis dazu auf, queeres Leben und queere Perspektiven sichtbar zu machen und die Vielfalt queerer Communitys zu feiern: „Wir sind hier – und wir nehmen uns den Raum. Mit unseren vielfältigen Farben, Flaggen und Transparenten zeigen wir laut und stolz unsere Existenz, aber auch unsere Kritik an queerfeindlichen Strukturen, die unsere Existenz bedrohen."
Das CSD-Aktionsbündnis Göttingen kritisiert, dass queere Menschen in unserer Gesellschaft immer noch mit alltäglicher und struktureller Diskriminierung konfrontiert sind, mit Ausschlüssen und Gewalterfahrungen. Hass und Anfeindungen im Netz sind verbreitet und die Zahl der angezeigten queerfeindlichen Straftaten hat sich in den vergangenen drei Jahren laut Landeskriminalstatistik (LKA) fast verdreifacht. Zusätzlich gibt es eine hohe Dunkelziffer nicht angezeigter Straftaten: Bei einer großen u.a. in Deutschland durchgeführten Befragung durch die EU-Grundrechteagentur gab ein Viertel der Befragten an, nach körperlichen Angriffen auf die eigene Person den Kontakt zur Polizei gemieden zu haben.
Gerade Menschen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind, haben nicht das Privileg, sich darauf verlassen zu können, von staatlichen Strukturen geschützt zu werden, sondern erleben diese mitunter sogar als Bedrohung, wie z.B. Behördenwillkür und Polizeigewalt. Diskriminierung und Rassismus gehören zur Lebensrealität und zum Alltag von vielen Queers und BIPoC (Black, Indigenous and People of Colour), Migrant*innen und Migrantisierten.
„Im Gesundheitssystem erleben queere Menschen im Gesundheitssystem häufig Barrieren, Diskriminierung oder Ausschlüsse“, erläutert Simone Kamin aus dem Geschäftsführungsteam. „Erlebte und befürchtete Ablehnung oder Ausgrenzung aufgrund der persönlichen sexuellen Lebensweise oder geschlechtlichen Identität kann dazu führen, dass queere Menschen Vorsorgeuntersuchungen oder Testangebote meiden. Auch Menschen mit HIV machen im Gesundheitssystem noch immer bittere Erfahrungen – vor allem mit Schweigepflichts- und Datenschutzverletzungen oder Behandlungsverweigerungen. All diese Formen von Diskriminierung und Missachtung sind unerträglich und nicht hinnehmbar!
Das s*ven-Team Göttingen macht Prävention auf Partys, an sexuellen Orten und auf großen Events wie dem CSD. Jost Hellman [keine Pronomen], s*ven-Koordination für die Region Göttingen, beschreibt die s*ven-Aktivitäten vor Ort: „Jeden Monat gibt es einen s*ven-Abend zu unterschiedlichen queeren Themen, insbesondere zu sexueller Gesundheit, sowie zur Vorbereitung von Präventions-Aktionen. Wir freuen uns auf neue queere Gesichter, die bei unseren Treffen oder bei unseren Präventions-Aktionen mitmachen wollen.“ Jost Hellmann ist erreichbar unter: goettingen@svenkommt.de
Ablauf der CSD-Demo und des Straßenfests sowie Strategien zur Barrierearmut
Die Demo startet um 13 Uhr auf dem Hiroshimaplatz am Neuen Rathaus und führt über die Bürgerstraße und Nikolaistraße zum Johanniskirchhof. Dort findet der erste Stopp mit Redebeiträgen aus der Community statt. Anschließend geht es – abhängig von der Baustellenentwicklung – entweder über die Weender Straße oder über die Gotmarstraße weiter in die Theaterstraße. Am Theaterplatz, also am Kreisel vorm Deutschen Theater, hält die Demo das zweite Mal für Redebeiträge. Von dort sind es nur noch 200 Meter zum Albaniplatz, wo ab 15:30 Uhr das Straßenfest mit Ständen und Bühnenprogramm startet.
Das CSD-Aktionsbündnis möchte die Demo und das Straßenfest möglichst vielen queeren Menschen zugänglich machen. Der Fokus der Demo dieses Jahr liegt stark auf Barrierearmut, damit möglichst alle Interessierten mitgehen oder mitfahren können und sich unterwegs möglichst aufgehoben und sicher fühlen. Die Demo-Strecke ist dieses Jahr absichtlich gekürzt auf unter 2 km, damit auch Menschen mit weniger Laufpensum die Strecke bewältigen können. Außerdem stehen Leih-Rollstühle bereit. Die gesamte Laufstrecke ist für Rollstühle, Kinderwägen und Bollerwägen geeignet. Wer unterwegs merkt, die Strecke nicht gut zu bewältigen, kann sich zurückfallen lassen und im zweiten Lautsprecherwagen im hinteren Demozug mitfahren.
Auf der Demo und auf dem Straßenfest ist neben den Ordner*innen in grünen Westen auch ein Community-Team ansprechbar, zu erkennen an den pinken Westen.
Wer sich auf dem Straßenfest unwohl fühlt oder wer diskriminiert oder angegriffen wurde, kann zum Ruhebereich auf dem Albaniplatz kommen und findet dort Ansprechpersonen. Der Ruhebereich ist auch ein Teil des Konzepts von Barrierearmut. Im großen Ruhezelt gibt es Rückzugsmöglichkeiten, Ohrstöpsel und Lärmschutzkopfhörer, Materialien zur Beruhigung sowie Wasser. Durch eine Förderung der Aktion Mensch stehen rollstuhlgerechte Dixi-Klos und Leihrollstühle bereit. Die Redebeiträge werden in Gebärdensprache gedolmetscht. Die Bühne ist über eine Rampe zugänglich. Ein Sanitätsdienst ist vor Ort.
Zahlreiche Gruppen aus dem queeren und queer-affinen Spektrum präsentieren sich mit Info- und Aktionsständen. Außerdem gibt es auf dem Straßenfest ein Getränke- und Essensangebot und einen CSD-Merchstand.
Die allzeit fabulöse Göttinger Drag Queen Renelopé Fauxwell führt durchs Bühnenprogramm mit Redebeiträgen aus den Communitys und starken DJ-Sets. Gemeinsam mit ihrer Drag-Tochter Clumsy Twinkles Fauxwell wird sie das Publikum außerdem mit ihrer gemeinsamen Drag Show in den Bann ziehen.
Folgende Gruppen beteiligen sich mit Ständen am Straßenfest und teilweise auch an der CSD-Organisation:
|
|
|
|
Das Bühnenprogramm auf dem Straßenfest (Albaniplatz)
15:30 Ankommen und Willkommen 15:45 Redebeiträge aus den queeren Communitys 16:30 DJ Dalist 17:20 Redebeiträge aus den queeren Communitys 17:50 Drag-Show: Renelopé Fauxwell & Clumsy Twinkles Fauxwell 18:10 DJ chris*rah 19:00 DJ Leberwurst 19:50 Abmoderation 20:00 Ende des Straßenfests und Abbau
|
Weitere Infos:
Auf dem CSD ist ein Community- und Awareness-Team ansprechbar und es gibt Verhaltensregeln: https://csd-goettingen.de/sicherheitskonzept/
Informationen zu Barrierearmut auf dem CSD gibt es hier: https://csd-goettingen.de/barrieren/
Die wichtigsten Infos zum CSD kurz und in einfacher Sprache: https://csd-goettingen.de/kurz-und-einfach/
fb/insta: CSDGoettingen
|
Downloads
Luca Siemens
Arbeitsgebiete:
- Prävention für Jugendliche und Erwachsene
- Mitarbeit im landesweiten Präventionsnetzwerk s*ven - sexuelle Vielfalt erregt Niedersachsen
- Prävention im Kontext Haft
- Workshops und Schulungen für Multiplikator*innen
- Persönliche sowie Telefon- und Online-Beratung
- Durchführung von HIV-/Syphilis-Schnelltests
Simone Kamin
Arbeitsgebiete:
- Geschäftsführung
- Öffentlichkeitsarbeit, Lobbyarbeit und Fundraising
- Workshops und Schulungen für Multiplikator*innen
- Persönliche und telefonische Beratung
- Durchführung von HIV-/Syphilis-Schnelltests
Teilen auf